•2. November 2012 •
Autor Tim Curran
Titel Verseucht
Seitenzahl 450
Verlag Festa
Genre Thriller
Preis 13,95 €
ISBN 3865520995
Erscheinungsdatum August 2012
Erster Satz: „Als die Welt unterging – es war am 17. Oktober, einem Donnerstag – irrten alle wie blind und mit panischem Geschrei umher, fassungslos, dass das Schlimmste jetzt tatsächlich eingetreten war: Armageddon war über die Menschensöhne und Menschentöchter hereingebrochen.“
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Inhalt laut amazon.de
»Du willst weiterleben? Dann vergiss, was sie einst »Menschlichkeit« nannten.«
Atomarer Regen … Mutationen … tödliche Pandemien … Städte voller Leichen … Die Menschheit steht vor ihrem Ende.
Rick Nash ist einer der letzten Überlebenden. Aber dafür muss er einen unglaublichen Preis zahlen: ein Bündnis mit dem gefräßigen Bösen, das im radioaktiven Feuer Gestalt angenommen hat. Damit zu leben, bedeutet für Rick den lebendigen Tod. Es zu bekämpfen, die Hölle auf Erden …
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Meine Meinung
Tim Curran hatte mich schon mit seinem ersten in Deutschland veröffentlichten Thriller ZERFLEISCHT begeistern können, sodass ich auf VERSEUCHT sehr gespannt war. Endzeit und Co. gehören zu meinen Lieblingsgenre im Thrillerbereich und in seinem ersten Werk bewies er mir schon, dass er ein Kenner dessen ist. Kühl, brutal und direkt, so empfand ich seine grausige Welt damals und freute mich demnach sehr auf neues Lesewerk von ihm.
Auch VERSEUCHT steht dem in fast nichts nach. Die Story ist klar, einsam und erschreckend. Currans Vorstellungen einer untergehenden Welt sind realistisch und berauschend, sie saugen den Leser in eine vollkommen andere Welt und machen vor Brutalität und Schrecken keinen Halt. Ich was direkt gefesselt und in der Story drin, lebte und erlebte alles hautnah, denn Currans Stil ist sehr bildlich und nachvollziehbar. Ein Actionfilm, der einen beim Lesen vor dem inneren Auge abgespielt wird, so würde ich es am besten beschreiben.
So ist Rick, unser Protagonist in dieser Story, mit all dem Horror um sich herum live konfrontiert. Menschen, die infiziert, ja wahrhaftig verseucht werden, qualvoll sterben, verrecken und wie Vieh auf Wägen eingesammelt und davon transportiert werden – der Autor macht dem Leser hier das Übel sehr deutlich. Man muss stark sein und dies abkönnen. Menschenwürde ist hier Fehlanzeige. Das verkraftet sicherlich nicht jeder. Aber wer auf Horror und Thriller steht, muss sich darauf gefasst machen und wird daran seinen Lesespaß haben.
Die Charaktere sind liebenswert und handeln absolut nachvollziehbar. Natürlich ist niemand gerne mit dem Thema Tod beschäftigt, aber der Autor schafft es hier, dem Leser die Augen offen zu halten, denn man muss da einfach durch, ob man will oder nicht. Keine Chance zum Wegschauen und so erlebt man wahrlich mit, wie die Menschen leiden, entweder, weil sie selbst verseucht sind und tatsächlich verrecken im wahrsten Sinne des Wortes, oder aber, weil sie mit ansehen müssen, wie Freunde und Familie dahinvegetiert oder gar getötet werden. Das war ziemlich erschreckend für mich zu lesen, aber genau so habe ich mir seinen 2. Thriller vorgestellt.
Einziger Kritikpunkt den ich im Gegensatz zu ZERFLEISCHT habe ist der, dass sich die Story ziemlich hingezogen hat. Es passiert einiges auf den 450 Seiten, allerdings wiederholt sich etwas auch mehrmals und dadurch wirkte die Geschichte etwas eintönig. Mir war zwar bewusst, dass in einer sterbenden Welt die Einöde herrscht, allerdings hätte Curran die Story dann vielleicht etwas kürzen können oder aber sich noch etwas mehr ausdenken können. Zum Beispiel bleibt die Frage, was genau da die Menschheit zerstört, relativ unbeantwortet. Was auch den Vorteil hat, dass jeder Leser selbst nachdenken kann und muss.
Das Ende ist grandios, besser als in ZERFLEISCHT. Damit hat Curran es wirklich auf den Punkt gebracht.
Für mich ne klare Empfehlung an Hardcore- und Endzeitleser.
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Bewertung
Cover-Gestaltung 5/5
Preis-Leistung 4/5
Sprache 4/5
Inhalt 4/5
Spannung 3/5
Umsetzung 4/5
Gesamt: 24/30
Veröffentlicht in Buchrezensionen
Schlagwörter: Buchempfehlung, Dystopie, Endzeit, Festa, Festa Verlag, Horror, Psychothriller, Rezension, Seuche, Thriller, Tim Curran, tod, Verseucht, Zerfleischt